Was ich noch sagen wollte

PhilPublica stellt vor

Titelbild: Solveig Hepp

Solveig Hepp

Solveig Hepp hat PhilPublica programmiert und studiert Philosophie und Mathematik an der Humboldt-Universität Berlin.

Woran arbeiten Sie gerade?

Ich habe als studentische Hilfskraft an der Entwicklung einer Website mitgearbeitet, auf der Beiträge von Philosophinnen und Philosophen gesammelt werden, die in deutschsprachigen öffentlichen Medien erschienen sind. Dabei war ich an Gestaltung und Aufbau der Seite beteiligt und habe die technische Umsetzung übernommen. Auf dieser Seite befinden Sie sich gerade.
Eigentlich bin ich aber gar keine Webentwicklerin. Parallel zu meiner Arbeit an der Website habe ich eine Masterarbeit in Philosophie über den Begriff des Verstehens geschrieben. Und momentan sitze ich an einer Masterarbeit in Mathematik im Bereich der angewandten Analysis. Masterarbeiten kann man einfach nie genug schreiben. 

In dieser Reihe erscheinen sonst eher Interviews von publizierten Philosoph:innen. Ist es nicht komisch für Sie, auch ein Interview zu geben?

Doch, schon! In ein paar Jahren passt es dann aber hoffentlich. 

Was ist das Besondere daran, eine Website mit und für Philosoph:innen zu entwickeln? 

Man muss darauf eingestellt sein, für jede Entscheidung, die man in Design, Aufbau oder Technik getroffen hat, ein gutes Argument zu haben. Viele Menschen sind zufrieden, wenn es gut aussieht und funktioniert. Aber Philosoph:innen fragen immer: "Warum so und nicht anders?" Manche Argumente ziehen bei der Beantwortung dieser Frage erstaunlich schlecht (z.B. "Weil der goldene Schnitt seit der Antike als Prinzip ästhetischer Proportionierung verwendet wird"), andere etwas besser (z.B. "Weil wir bereits vier verschiedene Grautöne auf der Seite verwenden. Ein fünfter wäre einfach zu viel."). 
Wenn man als einzige Person mit der technischen Umsetzung betraut ist, hat man eine Trumpfkarte: das "Das ist technisch leider nicht möglich"-Argument. Die muss man natürlich mit Bedacht ausspielen: Behauptet man zu oft, etwas sei technisch nicht möglich, fällt das auf einen selbst zurück. Zudem sind manche Dinge technisch tatsächlich nicht umsetzbar, sodass sich angesichts der Fülle philosophisch geschulter Einwände vorab schwer sagen lässt, wie oft man den Technik-Joker noch für diejenigen Dinge übrig haben wird, auf deren Umsetzung man schlichtweg keine Lust hat. Ich habe mir den Joker zu lange aufgehoben. Plötzlich war die Website fertig und er kam kein einziges Mal zum Einsatz. Dumm gelaufen. 

Was für technische Hürden sind Ihnen bei der Entwicklung der Website begegnet?

Heutzutage müssen Websites für eine Vielzahl von Endgeräten und Browsern optimiert sein. Der Anspruch besteht darin, all dem, so gut es geht, gerecht zu werden. Natürlich machen immer ein paar Geräte seltsame Probleme, die sich auf keinem anderen Gerät reproduzieren lassen. Aber in der Regel sind das so wenige, dass man sie getrost ignorieren kann. Dass nun ausgerechnet mein Chef eines dieser Problem-Geräte besitzen würde, war nicht vorherzusehen. 

Soll man glauben, was die Mehrheit glaubt? 

Wenn die Mehrheit glaubt, dass ein Logo in altmodischer Monospace-Schrift für eine modern anmutende Website nicht geeignet ist, dann sollte man das auf jeden Fall auch glauben, ja.

Könnten Sie jemanden küssen, der Philosophen für Schwätzer hält?

Ein paar mehr Gemeinsamkeiten müssten wir schon haben. 

Ich habe einen Fehler auf der Website entdeckt. Könnten Sie den beheben? 

Nein. Das bleibt jetzt so. 
 

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